Unsere Radstopps in Ausgabe 3/2020
Radstopp: Mule
// Neues am alten Platz
Die Mule ist wieder da – nur anders als früher. Die Mule ist nicht nur ein Teil der Spinnmaschine, sondern für viele Leipziger_innen auch eine Erinnerung an vergangene Tage. In diesem Spätsommer zieht das neue Café mit dem bekannten Szenenamen in die Räumlichkeiten der Leipziger Baumwollspinnerei ein und verführt direkt aus dem Pförtnerhäuschen mit einem frischen Backduft die umliegenden Galerien, Ateliers, Werkstätten und Läden. Zusätzlich zum Café- und Bäckereibetrieb eröffnet im Oktober dann auch das Restaurant mit einer kleinen, feinen und regionalen Karte. Über die weitere kulinarische Anlaufstelle mit einer zusätzlichen hauseigenen und offenen Backstube neben dem Café Grundmann, dem Café Maître und der Pâtisserie freut sich Eckehart Grundmann besonders, denn das kreative Umfeld und die industriell geprägte Architektur hat es ihm angetan. Fast schon im Minutentakt landen warme Croissants, Baguettes, naturbelassene Sauerteigbrote, Roggenteigbrote, Zimt- und Mohnschnecken, Paninis, Pizzen und fruchtige Blechkuchen auf dem Tresen. Natürlich werden alle Teige ohne künstliche Zusatzstoffe und mit viel Zeit und Ruhe zum Gedeihen gebracht, während man den Bäcker_innen bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen kann. Die offene Bäckerei, sowie der rötlich geflieste Tresen sind ein echtes Highlight! Mit Andreas Herrig aus Engelsdorf hat die Mule einen Müller gefunden, der noch traditionell handwerklich Getreide aus der Region zu Mehl vermahlt und dabei ohne chemische Zusätze auskommt. „Deshalb kann es bei uns auch zu Schwankungen in Krume und Kruste kommen, da jeder Tag ein neues Experiment verspricht“, lacht „Ecki“,wie ihn hier jeder bei einem kleinen Gruß nennt. Ein Cappuccino am Morgen oder eine Quiche zum Mittag lassen sich also herrlich mit einem Stück Kuchen vereinen und am liebsten im Garten auf über 200m 2 unter einem Quitten- oder Birnenbaum genießen. Ein wahres Kleinod im Leipziger Westen!
Bäckerei. Café. Restaurant.
Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig
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Radstopp: SisterAct Vintage
// From that thrift shop down the road
“Was gibt es Besseres als eine Menge Farben, Muster und Second-Hand-Klamotten? Genau, nichts!”, sagen die quirligen Schwestern Celina und Bella vom Leipziger Vintage-Store #SisterAct und lachen sich dabei so herrlich fröhlich an. Adé Pelz-Geschäft. Hallo Rollschuhe, Vinyl Platten, Schmuck, Sporttaschen, Accessoires und glitzernde Jäckchen. Die staubigen Latzhosen tauschen sie mit der Eröffnung im Juni gegen fancy Outfits und präsentieren ihren eigenen Second-Hand-Store für ausgefallene Kleidung im Stil der 80er und 90er Jahre. Second-Hand gibt es doch an jeder Ecke, könnte man denken. So aber nicht in Leipzig. Noch müssen die kleinen, unabhängigen Second-Hand-Stores in den jeweiligen Vierteln aufgespürt werden. Umso schöner, dass es mit SisterAct Vintage noch eine weitere Anlaufstelle für bewusste Mode, einen nachhaltigen Konsum und dabei trotzdem echte Schmuckstücke zu entdecken gibt. Die Schwestern und Betreiberinnen Bella und Celina sind seit 1999 ein Team aber erst seit knapp zwei Jahren ein Herz und Seele. Die Idee für einen gemeinsamen Laden gab es für die gebürtigen Torgauerinnen schon lang aber jetzt wollten sie ihn auch endlich in die Hand nehmen und fanden im Leipziger Süden direkt ein Zuhause für den langgehegten Traum. Sie kennen nicht nur jedes einzelne Teil, sondern suchen auch alle Stücke selbst aus. Die gut sortierten Kleidungsstücke werden gereinigt und stammen von den unterschiedlichsten Orten. Originale Jeans- und Windbreaker-Garagen-Bestände aus den 80ern werden dabei besonders gern geplündert. Aber auch das ein oder andere Teilchen, das ihnen vorbeigebracht wird, landet auf den Kleiderbügeln oder auch die selbstgesignten Jeansjacken vom befreundeten Label Neoninvader. Von Highwaist Jeans, Blazer, Flanellhemden, Häkeltops, Batik-Shirts, Badeanzügen bis zur Sonnenbrille findet sicher einen kleinen modischen Schatz, der den eigenen Kleiderschrank noch mehr pimpt.
Second-Hand Kleidung. Accessoires. Retro Styles.
Kochstraße 70, 04275 Leipzig
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Radstopp: Zwischenfisch
// Zärtlichkeiten mit Freunden
Mitten im Leipziger Westen vereint das Tapetenwerk Galerien, Werkstätten, Ateliers, Büros, Gastronomie und Wohnraum. Nicht nur zum traditionellen Tapetenwerkfest ist ein Besuch an der Lützner Straße ein kleines Abenteuer wert, sondern auch an einem ganz normalen Freitag. Ein wenig verschlafen wirkt Lindenau noch in den frühen Stunden des Tages. Nebenan wird langsam Mittag zubereitet, die Ateliers öffnen ihre Türen und der Kaffee dampft gemächlich auf den Holztischen. In dem kleinen kreativen Umfeld hat sich Anja mit ihrem neuen Café „Zwischenfisch“ niedergelassen. Dabei ist sie gar kein unbekanntes Gesicht, denn sie ist schon länger mit dem Tapetenwerk verbandelt. Bevor es die „Shredderei“ auf die Georg-Schwarz-Straße verschlagen hat, kümmerte sich Anja zwei Jahre lang um das hauseigene Café im Skateshop. Die Kombination aus Galerie und Café beflügelt sie dabei. „Vorrangig werden natürlich die Kunstwerke der Tapetenwerker ausgestellt aber eben nicht nur!“, erzählt sie und möchte damit seit Anfang August kleinen Ateliers eine Anlaufstelle geben. Allen Gästen empfiehlt sie den fluffigen, veganen Schokoladenkuchen. "Ein echter Knaller für alle Schokoladenfans", sagt sie selbst. Ansonsten wechselt das Kuchensortiment vom Bananenbrot, Quarkkuchen bis zu gluten-freien Cheesies mit Dattel-Cashew-Boden fröhlich durch. Beliebt am Morgen sind aber Mohnkringel und Croissants. Dazu fehlt eigentlich nur noch ein frischer Kaffee. Die Bohnen bezieht Anja vom Café Chavalo, einem verkauft fair gehandelten und biologisch angebauten Kaffee aus Nicaragua. Die Kombination aus dem kleinen aber feinen Angebot und dem kreativen Umfeld des Tapetenwerks zeichnet den neuen Kaffeespot aus. Zudem sitzt man total gemütlich im Innenhof ohne Straßenlärm. Woher der spannende Name „Zwischenfisch“ genau stammt, lasst ihr euch am besten von ihr oder ihrer Lieblingsband „Zärtlichkeiten mit Freunden“ erzählen.
Kaffeespezialitäten. Selbstgemachter Kuchen. Eis.
Tapetenwerk / Lützner Str. 91, 04177 Leipzig
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